Weiterführung Artikel “Semesterticket – für Fortgeschrittene”

Skript zu den theoretischen Grundlagen

Voraussetzungen für die Teilnahme
Fähigkeiten wie sie z.B. in den Fächern „Richtig Busfahren in der Linie 61“, „Grundkenntnisse der Nutzung von DB-Zügen“ und „Umgang mit Wechselkursen“ erlernt wurden.

Ziel der Lehrveranstaltung
Inhalt der interdisziplinären Veranstaltung ist die Nutzung des Semestertickets bis an seine Grenzen. Hierbei werden länderspezifischen Besonderheiten der Personenbeförderung erörtert sowie deren Wirtschaftlichkeit bewertet. In einer Komplexübung vertiefen die Studierenden ihre Kenntnisse in Kultur, Sprache, nonverbaler Kommunikation und Mathematik. Darüber hinaus können die Studierenden nach eigenem Ermessen inhaltliche Schwerpunkte setzen, wie z.B. auf die Analyse der Modernen Abendgestaltung, Geschichte, Kunstwissenschaft oder Ernährung.

Angebot
Die Lehrveranstaltung wird mehrmals täglich angeboten und besteht aus Selbststudium und Übung. Sie ist für Hörer aller Studiengänge offen. Sitzscheine aus Zügen werden als Prüfungsleistung anerkannt. Ebenso gastronomische Leistungsscheine. Nach Abschluss des Faches erhalten die Studierenden 7,3 EPs (Erfahrungspunkte). Bei Interesse kann das Fach in den weiterführenden Veranstaltungen „Auslandsstudium“ oder „Auslandspraktikum“ vertieft werden.

Polen:
Nur 3,5h braucht man von Dresden bis nach Wroclaw (Breslau). Es gibt täglich 2 (3) Züge: 8Uhr, (12Uhr), 18 Uhr. Ihr fahrt bis Görlitz mit dem Semesterticket, dort bleibt ihr sitzen während das Zugpersonal wechselt. Mit dem vorher gewechselten Geld kauft ihr eine polnische Fahrkarte beim Schaffner und ab geht’s über die Grenze.
In Polen gibt es zwei große Eisenbahnunternehmen, die aber beide Preisdegression bei langen Strecken haben. D.h., wenn ihr mit einem Unternehmen eine sehr weite Strecke fahrt, macht es preislich keinen Unterschied, ob ihr 250km oder 500km fahrt. Wechselt ihr das Bahnunternehmen, dann zahlt ihr 2 kurze Streckenabschnitte und kommt teurer. Fahrplan- und Preisauskunft gibt es unter: www.intercity.pl und www.przewozyregionalne.pl/
Für Tagesausflüge in grenznahe Städte eignet sich der 8 Uhr Zug, soll es etwas weiter weg gehen, empfiehlt sich der 18 Uhr Zug, weil man dann mit einem Nachtzug den polnischen Streckenabschnitt fahren kann.
Görlitz – Breslau: 10€
Görlitz – Warschau: 25€
Görlitz – Krakau: 22€

Tschechien:
Unser Nachbar liegt nur 50 Zugminuten entfernt kann mehrmals täglich erreicht werden. Ihr fahrt mit dem Zug bis nach Schöna, bleibt sitzen und wartet auf das tschechische Zugpersonal, von dem ihr dann in Kronen (!) ein Ticket erwerbt. In Tschechien gibt es Gruppentickets zu studentischen Preisen:
Gruppenticket (2-30 Pers.): 1.Pers. zahlt voll, 2. Pers. 30% und jede weitere 50% Rabatt auf den Normalpreis, gültig für einen Tag. Bsp.: 5 Pers. 1 Tag nach Prag, Hin-und Rückfahrt: ~9€/Pers.
Weitere Infos: www.cd.cz

Mit diesem zusätzlichen Wissen seid ihr nun bestens gerüstet, um die Komplexübung zu absolvieren.

 

Übung:  „TOP Reiseziele“

Wählt aus den nachfolgenden Reisezielen 1-2 aus und führt eine praktische Analyse zu einem selbst gewählten Schwerpunkt durch.

Sächsische Schweiz: Der Dauerbrenner, weil wunderschön zu jeder Jahreszeit und gut geeignet, um dem Unistress zu entkommen. Lockt mit zahlreichen Aktivitätsmöglichkeiten.
Zug: 40min

Leipzig: Alle, die in Goethes Fußstapfen treten wollen, locken die Kneipen und Clubs auf der  „Karli“, in denen man mit Studenten der Theaterwissenschaft, Mongolistik und Sportwissenschaft über Wirtschaftsethik philosophiert. Gerade in der Weihnachtszeit sollte aber ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt nicht fehlen. Und wer sich für Kabarett interessiert, für den gehören die Pfeffermühle oder Academixer zum Pflichtprogramm.
Zugverkehr: zw. 5 Uhr und 23 Uhr stündlich, Leipziger S-Bahn (Regionalbahn) kann mit dem Semesterticket genutzt werden.

Krakow: Die Stadt ist Weltkulturerbe und kann neben den berühmten Sehenswürdigkeiten wie St. Mary’s Church, Wawel Castle oder Marktplatz auch mit leckerem Essen und Kneipen punkten. Zu empfehlen sind die Free Walking Tours in der Altstadt, im jüdischen Viertel und zur sozialistischen Geschichte (alle Führungen auf English, kostenlos und auf Trinkgeldbasis, Flyer liegen in Hostels aus). Neben dem Bahnhof ist auch gleich die Busstation, von wo aus man mit dem Bus nach Oświęcim (Ausschwitz) fahren kann.
Unterkunft: Cracow Hostel (ab €10/Nacht), Good Bye Lenin Hostel (ab €7,50/Nacht)
Zug: Hin- und Rückfahrt €45/ Person, am besten mit dem Nachtzug

Prag: Unzählige Schlösser, Synagogen, Kirchen, Brücken laden ein in eine Stadt, deren Antlitz sich in der Moldau spiegelt. Am Abend locken Bars und Live-Konzerte in die Heimatstadt von Franz Kafka. Eintrittsgelder in bekannte Sehenswürdigkeiten sind nicht zu unterschätzen.
Unterkunft: Clown & Bard Hostel (ab 7€/Nacht)
Zug: 9€ pro Reisetag, bei sehr großen Gruppen sogar nur 6€, Dauer: 3-4 Stunden

Weihnachtsmärkte: Dresden, Leipzig, Bautzen, Prag, Breslau

 

Weiterführendes Selbststudium

Die folgenden Städte haben zwar nichts mit dem Semesterticket zu tun, sollen hier aber trotzdem erwähnt werden, weil sie in „unmittelbarer“ Nähe liegen. Sie können im Selbststudium vertieft werden.

Wien: Die kaiserliche Hauptstadt mitten in Östereich kann bequem von Dresden aus erreicht werden. Zu empfehlen ist ein EC, bei dem man nicht in Prag umsteigen muss (man schafft den Anschluss nicht). Der Zug braucht 7 Stunden und kostet 29€ pro Fahrt (Rabatt ist meist 3 Tage vor Reisedatum noch erhältlich).

Budapest: Weiter abwärts der Donau liegt diese majestätische Stadt und lädt ein in heiße Thermalbäder, ein pulsierendes Nachtleben und reizt mit malerischer Architektur. Dabei sollte auf den Verzehr von Gulash-Soup nicht verzichtet werden! Opernkarten erhält man schon ab 2€ und fast jedes Hostel bietet Kneipentouren an. Der Zug braucht 9 Stunden und schlägt mit 39€ pro Fahrt in die Reisekasse. Wer rechtzeitig bucht erhält für den gleichen Preis eine Liege (inkl. Frühstück) im 6er Abteil eines Nachtzugs.

Henrike Kietz